Zum Hauptinhalt springen

Gewalt ist nicht sexy – 50 Shades of Frauenverachtung

7. Februar 2017

Die Feministische Partei DIE FRAUEN protestiert gegen den neuen Film „50 Shades Darker“

Am 14. Februar 2017 – pünktlich zum Valentinstag – kommt der 2. Teil von „50 Shades of Grey“ in die deutschen Kinos. Der Film, der auf der gleichnamigen Buchreihe basiert, porträtiert die Beziehung zwischen Christian Grey und Anastasia. Christian Grey, ein Multimillionär, verpflichtet Anastasia per Vertrag, ihm sexuell zu Diensten zu sein. Seine Vorlieben: BDSM – kurz für Bondage, Dominance, Submission, Sadomasochism – Fesseln, Dominieren, Unterwerfung und Sadomoasochismus. Er schlägt und stalkt Anastasia, isoliert sie und bringt sie in emotionale und finanzielle Abhängigkeit, um ihr Leben zu kontrollieren. Ana erfüllt seine Wünsche – allerdings nur in der Hoffnung, zu ihm und seinen Gefühlen durchzudringen – das klassische Szenario einer gewalttätigen Beziehung, wie sie Frauen weltweit millionenfach erleiden.

Die Botschaft ist katastrophal: Statt gleichberechtigter Liebe wird eine missbräuchliche Beziehung als erotisch und romantisch verkauft, es wird sogar so getan, als kenne Christian Grey Anas Bedürfnisse und Sehnsüchte besser als sie selbst – der Film wird so zum Freifahrtschein für die Missachtung der persönlichen Grenzen von Frauen.

Im Jahr 2017, angesichts von 100.000 Frauen pro Jahr in Deutschland, die von häuslicher Gewalt betroffen sind und 20 angezeigten Vergewaltigungen pro Tag allein in Deutschland, stellt der Film einen Affront gegenüber jedem Kampf um Gleichberechtigung dar und transportiert ein degradierendes Frauenbild. Der Kinostart ausgerechnet am Valentinstag ist kein Zufall – am Tag der Liebe sollen Kinobesucher einen Film anschauen, in dem sexuelle und häusliche Gewalt als Ausdruck von Begehren und Liebe verharmlost werden.

Die Feministische Partei DIE FRAUEN ist Teil des weltweiten Aktionsbündnisses #50shadesisabuse – #50shadesistgewalt, das zum Boykott des Films aufruft und stattdessen um Spenden an Frauenhäuser und Frauenschutzorganisationen bittet. Missbrauch, sexuelle und häusliche Gewalt und Stalking sind Instrumente der Unterdrückung – nicht der sexuellen Befreiung.
Unter dem Hashtag #dontbeblindtoabuse findet der Protest gegen den Film in den Sozialen Netzwerken statt, vor zahlreichen Kinos weltweit – auch in Deutschland – wird es Kundgebungen geben.

Die Feministische Partei DIE FRAUEN tritt für konsensuale, freie und gleichberechtigte Sexualität ein, die Frauen die Unversehrtheit ihres Körpers und ihres Willens garantiert. Gewalt kann niemals sexy sein – auch nicht im Film!

Weitere Artikel zum Thema

Wir protestieren gegen die Verurteilung der Menschenrechts- und Friedensaktivistin Olga Karach

Die Menschenrechts- und Friedensaktivistin Olga Karach wurde von der belarussischen Justiz in Abwesenheit wegen ihrer Menschenrechtsarbeit zu 12 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 170.000 € verurteilt. Sie war angeklagt wegen „Verschwörung zur Machtergreifung durch verfassungswidrige Mittel“, „Förderung extremistischer Aktivitäten“, und „Diskreditierung der Republik Belarus“. Gemeinsam mit ihr wurden auch Veranika Tsepkala, Yauhen Vilski, Anatoli

Feministin sein heißt gegen Rechts sein!

Wir sind bestürzt vom Rechtsruck, der sich in den jüngsten Wahlergebnissen niedergeschlagen hat, und darüber, dass das Thema Klimaschutz so einen geringen Stellenwert für die WählerInnen eingenommen hatte – was sich vor allem im Absturz der Grünen zeigt. Doch interpretiert man das schlechte Wahlergebnis der Grünen auch als Reaktion auf die zunehmend frauenfeindliche Ausrichtung innerhalb

Brief an den Deutschen Frauenrat zum Thema "Selbstbestimmungsgesetz"

Sehr geehrter Vorstand des Deutschen Frauenrats, die Feministische Partei DIE FRAUEN ist als DF-Mitgliedsverband stark irritiert darüber, dass die Vertreterin des Deutschen Frauenrats bei der Anhörung zum Entwurf des Selbstbestimmungsgesetzes am 28.11.2023 im Bundestag davon sprach, dass der DF „gemeinsam mit seinen rund 60 Mitgliedsorganisationen“ der Überzeugung sei, dass das geplante Selbstbestimmungsgesetz „menschenrechtlich geboten und

Feministische Partei DIE FRAUEN lehnt Selbstbestimmungsgesetz ab

Die Feministische Partei DIE FRAUEN setzt sich seit jeher für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung beider Geschlechter, einschließlich der Menschen mit Varianten der Geschlechtsentwicklung ein. In diesem Sinne lehnen wir den Beschluss des Bundestages zum „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag (SBGG)” entschieden ab. Das SBGG reproduziert patriarchale Strukturen und verstärkt bestehende Geschlechtsrollen-Stereotype.

Frauenorganisationen informieren UN Frauenrechtskommission über besorgniserregende Entwicklungen in Deutschland

Die Feministische Partei DIE FRAUEN ist eine von zahlreichen Frauenorganisationen und -initiativen, die das eingereichte Dokument unterzeichnet haben. Es macht die UN auf gegenwärtig besorgniserregende Entwicklungen in Deutschland aufmerksam, die gegen ratifizierte Konventionen verstoßen. Die Dokumentation konzentriert sich auf die Themenbereiche ‚geplantes Selbstbestimmungsgesetz (SBGG)‘ und ‚Prostituiertenschutzgesetz ProstSchG‘. Die Unterlagen wurden Ende Januar 2024 bei der